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Kłodzko (Glatz) 2017


Ein deutsches Sprichwort sagt: „Was lange währt, wird am Ende gut“, oder wie man in Polen sagt: „Długo trwało – dobre się skończyło“, dieses erfuhr ich jetzt erneut – und kann es nur bestätigen.

Vor etwa 10 Jahren, als ich zum ersten Mal in Kłodzko (Glatz) weilte, die Festung kennenlernte und die Festungstage erlebte, ließ mich der Gedanke nicht mehr los, diese mit den „Magdeburger Festungstagen“ zu verknüpfen. Dieses gelang mir leider aus verschiedenen Gründen nicht. Kłodzko hat aber vielmehr als nur die Festungstage zu bieten, oberirdisch als auch unterirdisch, kulturell und landschaftlich. Sie ist die älteste Stadt Schlesiens (Śląsk) und wird erstmals 981 als „castellum kladsko“ – vom tschech. Klada → Baumstamm abgeleitet – erwähnt, 1275 erhielt die Stadt das „Magdeburger Stadtrecht“ und sie hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich.

Durch eine Wirtschaftsreise der IHK nach Kłodzko gelang es mir alte Kontakte wieder zu erfrischen und meinen alten Traum zu verwirklichen. Wir - ich und meine polnischen Freunde von damals – haben uns nie ganz aus den Augen verloren – meine Ehefrau Luba und ich vereinbarten gegenseitige Besuche zu den jeweiligen Festungstagen.

Früh morgens, am 11. August ging ein „kleiner Konvoi“ mit Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins nach Kłodzko auf Reisen um an den dortigen Festungstagen vom 12. bis 13. August teilzunehmen. Freitagabend saßen die Veranstalter und unsere Truppe, noch in Zivil, gemütlich beim Dinner zusammen, danach fuhren wir in die Stadt, ein Shuttlebus stand die ganze Zeit für uns zur Verfügung, um das abendliche Klodzko und die stattfindenden historischen Spiele zu sehen.

Die Magdeburger

Am 12. August ging es früh so richtig los. Die Männer in preußischer Uniform (um 1890), die Frauen in Biedermeierkostümen. Überall wo wir erschienen waren wir die „Stars“ – diese Begeisterung für unsere preußischen Uniformen und für die Kostüme der Frauen war für uns vorher unvorstellbar gewesen. Wir wurden fast bedrängt und um gemeinsame Fotos gebeten. Nach kurzer Einweisung zogen alle Teilnehmer von der Festung in die Stadt zum Rynek (Marktplatz) und über die Gotische Brücke (Brücktorberg), poln. Most św. Jana, in die Unterstadt. Hier fanden dann die „ersten gegnerischen Zusammenstöße“ statt – für uns bedeutete dieses Freizeit, d.h. Stadtbummel auf eigene Faust und „Fototermine“ für polnische Fans.

Um 15 Uhr begann dann die „richtige Schlacht“ im Park „Auf dem Festungsberg“ (Forteczna Góra) statt. Wir Preußen wurden „aufgeteilt“ – die mit Pickelhauben fungierten als Festungsingenieure, die mit Tellermützen „spielten“ Sanitäter.

Insgesamt beeindruckten uns alle die Darbietungen der Teilnehmer aus dem In- und Ausland – wir lernten auch Berliner Akteure kennen – es war also eine wirklich internationale Veranstaltung.

Zum Abschluss des Tages speisten wir „Preußen mit unseren Damen“ im Ratskeller und danach ging es wieder mit dem Shuttle ins Hotel zurück. Wir waren den ganzen Tag auf den Beinen, sogar die Frauen hielten durch. Die Damen vergaßen sogar sich umzukleiden, was sie vorhatten – ein Zeichen, dass auch ihnen alles gefallen hatte. Abends entspannten wir vor dem Schlafengehen noch etwas im Hotel und erholten uns von den „Strapazen“ bei einigen polnischen Bieren und Schnäpsen im Foyer.

Am Sonntag fand dann das Highlight für die Magdeburger Festungsfreunde statt – eine nur für uns durchgeführte Führung durch die fast vollständig erhaltene preußische Festung. Es ging durch die Kasematten und sonstigen Räumlichkeiten einer Festung, sogar die Unterwelt einer Festung – die Minengänge wurden uns gezeigt. Zum Abklang durfte unser „Kommandant“ auf dem Donjon die Festungskanone abfeuern.

Der Kultur- und Heimatverein lud die Klodzkoer Festungsfreunde zu den Festungstagen zu Pfingsten im kommenden Jahr herzlich nach Magdeburg ein.

Das Feedback der Magdeburger Festungsfreunde ist so groß, dass sie weitere Teilnahme an den Klodzkoer Festungstagen einplanen.

Im Resümee muss man sagen, es war eine gelungene Reise mit sehr vielen schönen Erinnerungen, auch an die herzliche polnische Gastfreundschaft.

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